Landmädchen im Großstadtdschungel

Nächsten Mittwoch ist es so weit: Die Cate macht die erste öffentliche Gästeehrung des Winters. Und ihre erste eigene. Und selber. Und selbständig. Und überhaupt und sowieso.

Anmeldungen sind auch schon da... insgesamt sinds schon fast 10 Leute, die ich jeweils für 10 Jahre Treue an unser Dorf auszeichnen darf. Vorsichtshalber, und weil ich grade nicht viel zu tun habe, habe ich schon mal Überlegungen angestellt, wie meine Rede(n) ausschauen werden. Aber mehr als Stichworte werden das nie. So hab ich das gelernt, so hab ich das geübt, und so kann ich das auch gut.

Nervosität kenn ich eigentlich gar nicht. Gestern, die Ehrung im kleinen Rahmen mit meiner Kollegin, das lief ganz gut. Eigentlich wars so, dass sie die Ehrung gemacht hat und ich hab nur ein bissl mitgeholfen. Aber das war ganz okay so. Und nächsten Mittwoch wird das schon auch hinhauen.

Juhu :)

18.40 uhr - mit der putzfrau nach ladis gefahren.
18.55 uhr - ankunft in ladis im hotel-restaurant. aperitiv: kir royal
19.20 uhr - wir sind vollständig und kriegen eine kurze führung durch den neuesten teil des hotels
19.55 uhr - endlich hocken alle am tisch, der erste gang wird aufgefahren
22.00 uhr - ich hab den faden verloren - gang 4 oder 5??
23.30 uhr - endlich. das dessert. 9 gänge sind halt doch ganz schön viel
00.10 uhr - hmmmmm, langsam möcht ich heim
01.30 uhr - die chefitäten fahren in meine richtung - also ich mit.
01.45 uhr - endlich im bett

Das genaue Menü krieg ich schon jetzt nicht mehr zusammen, befürchte ich. Aber mal probieren:

selbstgebackenes Brot mit Schnittlauchbutter
Thunfischcarpaccio
Cappuccino vom Kürbis
Berglammnüsschen
Irgendwas vom Milchkalb *grübel*
Blutorangensorbet
Käsebuffet
Weihnachtsbäckerei

Hmmm, ein Gang fehlt... nur welcher?

Relativ egal. Die Menüfolge hab ich mir nämlich mitgenommen, sie liegt jetzt in meinem Zimmer. Eine eigenen Weinfolge gabs auch... Vom Veltliner war ich nicht sonderlich begeistert, aber der Rotwein (Cuvée "Das Phantom") und der Süßwein (Trockenbeerenauslese vom Sauvignon Blanc) waren echt himmlisch.

So. Ich geh jetzt weitervegetieren. Schönen Tag noch :)

Komisch: Wenn man in der ehemaligen Feuerwehrhalle arbeitet.
Logisch: Wenn die Raumaufteilung aufgrund dessen etwas seltsam anmutet.
Schräg: Wenn der Sicherungskasten im anderen Gebäudeteil ist.
Doof: Wenn dieser Gebäudeteil jetzt als Kindergarten für noch kleinere Kinder verwendet wird.
Blöd: Wenn an die Sicherung vom Modem/Netzwerk ein RIESIGER Kühlschrank angehängt wird.
Ganz dumm: Wenn man für die Verbindungstür keinen Schlüssel braucht und deswegen den Gemeindemitarbeitern, deren Büros sich im ersten Stock des betreffenden Gebäudes befinden, alle 10 Minuten wegen einer geflogenen Sicherung nerven muss.

Gut: Wenns wieder vorbei ist.

Gerade eben habe ich mein zweites Erstes Mal gestartet: Das zweite Mal hab ich das Erste Wochenprogramm der Saison gestartet! *g* Morgen kommen noch die ganzen weiteren Sachen, und am Donnerstag geht es in Druck ...

Über Nacht hats geschneit. Nicht viel. Also nicht schlimm?

Denkste.

Unterhalb der 10 Zentimeter weißem, flockigem Schnee hats nämlich angezogen. Eis. Und wie. Das hab ich schon nach 3 Schritten auf meinem Arbeitsweg bemerkt. Und dann so ungefähr alle 3 Meter wieder und wieder und wieder und wieder. Beim ersten Mal ists noch lustig. Beim zweiten Mal auch. Beim dritten Mal beginnt es zu Nerven. Und beim 10. Mal wär ich dann am liebsten stehen geblieben und nicht weitergegangen. Weil zurück wärs ja gleich gegangen.

Aber egal. Augen zu (weniger sehen geht nämlich kaum), Zähne zusammenbeißen (eh gut, dann kommt kein Schnee rein) und weiter.

Im Büro angekommen, lege ich erstmal das Schneefrau-Kostüm ab. Es ist eh erst kurz vor 8, also ists gut gegangen.

Die Kollegin lässt noch etwas auf sich warten. In weiser Voraussicht hat sie gleich den Bus genommen und das Auto stehen lassen. Im Gegensatz zu anderen ... Die haben die Ketten schlampig angelegt und sind liegen geblieben. Und die vierte Kollegin hat gleich gar keine Ketten, obwohl sie über 2 Bergstraßen hier her fahren muss.

Sachen gibts, die gibts nicht. Heut gibts zum Beispiel keine Anrufe. Das wird ein ruhiger Tag, dieser Dienstag ;)

Morgens mufflig war ich früher ständig. Heutzutage bin ich das nur noch, wenn ich schlecht "aufkomme". Und das passiert immer noch viel zu häufig. So wie heute... Der Wecker läutet um 4.10 Uhr am Morgen, weil um 4.55 Uhr mein Zug ins Dorf abfährt. Naja, eigentlich nur in die dem Dorf nächste Stadt. Weil dort, am Bahnhof, musste ich dann wiedermal eine Stunde lang auf den Bus warten. Und der war dann irgendwann total voll. Wann er genau so voll geworden ist, kann ich nicht sagen, weil ich, nachdem ich im Zug sehr unruhig geschlafen hatte, im Bus einfach nur noch weggepennt bin. Und plötzlich wach ich auf, und seh mich um, und irgendwer grinst mich, stehenderweise vom Gang her, an.

*gähn*

Und weil sooo viele Leute im Bus waren, dauerte das Einsteigen länger. Und weil es sooo viel schneite und regnete, waren die Straßenverhältnisse doof. Und weil das zusammen ganz schön beschissen ist, bin ich ganze 2 Minuten zu spät zur Arbeit gekommen.

Mist.

Welche in Wochenanfang.

Und diesmal dauert sie auch noch ganze 5 Tage.

*fluch*

Sehr still ist es zur Zeit in unserem Büro. Der Fernseher läuft nicht, weil unser Infokanal nicht funktioniert. Der Radio läuft nicht, weil er in einem anderen Raum steht und wir anscheinend zu faul sind, ihn einzuschalten. Und Menschen kommen uns sowieso nicht besuchen. Okay, eventuell einer oder zwei den ganzen Tag über. Eher schwach, sowas. Aber so ist das nunmal - in einem Wintersportort, der inzwischen auch den Sommer recht gut ausgebaut hat (Nächtigungsplus von 17% heuer - im Gegensatz: ganz Tirol hatte eines von 3-4%) ... Man wartet. Und wartet. Und wartet. Ab und zu fällt noch ein bisschen Arbeit an, auf das man sich erst ganz gierig stürzen will, das man dann aber doch etwas ruhiger angeht, um länger davon zu haben. Klingt krank, ist aber so. Wenn man einmal einen ganzen Tag im Büro gesessen hat und nix zu tun hatte, versteht man das, glaub ich, auch ganz gut.

Und draußen? Draußen schneits. Und der Baustellenverkehr rauscht vorbei. Immer wieder mal ein LKW oder ein Transporter oder einfach nur ein Pickup. Und auf der Wiese nebenan wird schon emsig die Kinderlandschaft aufgebaut. Tja, beim Warten auf den Anfang der Wintersaison haben halt die einen mehr und die anderen weniger zu tun.

Auf welcher Seite möchtest DU stehen?

Das Telefon läutet. Eine andere Kollegin ist dran. Meine Büromitarbeiterin sei ja derzeit im Urlaub... Aber da ist ein Radiosender dran... Ob sie mich kurz verbinden könnte? *schnauf* keine Ahnung, um was es geht. Aber her damit!

Und - was war die Frage? Nach dem Wetter. Cate ist womöglich jetzt dann bald im Welle Radio. Toll. Wenn mans genau nimmt, hab ich nämlich eine Falschauskunft gegeben. Hoppla *gg*

Statement einer Kollegin heute zu mir:
"Für mich ist die Angelegenheit erledigt, wenn ich sie [den Gast, den Vermieter o.ä., Anm.] zu dir rauf verbunden habe."
Welch eine Einstellung im Tourismus! Super! Nicht groß nachfragen, was die Person am Telefon genau will, sondern nur aufgrund eines Schlagwortes gleich weiterverbinden, egal, ob die nächste Stelle jetzt wirklich Ahnung von der Angelegenheit hat oder nicht!
Ich musste die Dame dann leider auf später vertrösten und nochmal im selben Büro anrufen wie sie, um bei einer anderen Kollegin dann die gewünschte Info - die die erste Kollegin auch gehabt hätte und hätte geben können - zu erlangen. Dann wieder Rückruf und Beantwortung der Fragen...
Und dann meine persönliche klitzekleine Rache: Ein Mail mit den Infos, die ich "recherchiert" und der Vermieterin weitergegeben habe. Dieses Mail ging dann natürlich an die Kollegin Nummer Eins, welche daraufhin mich dann anrief und mich fragte, was das soll. Meine Antwort: Ich hatte den Verdacht, sie hätte die Information nicht.
Und daraufhin dann ihr Sintflut-Statement... Wie schön.

Vorgeschichte:
Die Cate hat in diversen Zeitungen diverse Inserate gesehen, die von bekannten Hotels geschalten waren. Diese Inserate dienten dem Zwecke, neue Angestellte zu akquirieren. Die Cate dachte bei sich: Ja, dann bewerben wir uns mal. Vielleicht kommt was dabei raus, wenn nicht, dann wissen wir zumindest, wie unser Marktwert aktuell ist. Das hilft dann auch bei Lohnverhandlungen, wenn man den aktuellen Job behält.
Also hat sich die Cate bei diversen Hotels beworben und hatte dann auch das eine oder andere Bewerbungsgespräch. War ganz schön schwer, da dicht zu halten!
Nach den Bewerbungsgesprächen ist dann klar, dass die einen zwar sehr interessiert waren, sich dann aber doch für andere Bewerber entschieden, und dass andere Hotels zwar interessant, aber einfach am völlig falschen Ort sind. Es bleibt also beim aktuellen Job. Nur, das sagt man doch nicht gleich nach dem Bewerbungsgespräch, oder? Deshalb macht sich eines der Hotels auch Hoffnungen und ruft den aktuellen Chef an. Schock bei ihm. Schock bei seiner Assistentin. In der Folge Schock bei Cate, weil die Assistentin die Cate zur Rede stellt...
Tja, heut wurde die Geschichte dann schlussendlich ganz bereinigt. Grad war der Chef da, hat neben ein paar anderen Sachen auch diese besprochen. Konsens: Wenn die Cate sich schon verändern will, dann soll sie das früh genug sagen. Damit der Chef einen passenden Ersatz findet. *puh*